^REPORT PRO-JECTS PLATT ENSPIELERFABRIK
M it großer Sorgfalt erfolgt die
Justage der Tonabnehmer in
die Komplettdreher (o.), die
Pro-Ject in allen Preisklassen
führt. Wahnsinn: Die winzigen
Pins der Tonarminnenverkabe-
lungen (r.) wurden Stück für
Stück manuell angelötet
wird stetig
überprüft (r.)
Pro-Ject liefert viele Plattenspieler mit angepasstem
Abtaster. Der Elemental kommt mit Ortofon-MM OMB 5
vorangeholfen: die W ahl u n d Justage des passenden T onabneh-
mers. D enn so geschäftstüchtig der quirlige Ö sterreicher auch sein
m ag, ist er erst in zw eiter Linie B usinessm an, sondern vor allem
Überzeugungstäter. U nd dies seit seiner Jugendzeit in einem D orf
im W einviertel, wo er der Erste m it einer „H iFi-A nlage“ w ar und
ob dieses spleenigen H obbys belächelt wurde. In zäher Kleinarbeit
und V orführungen gelang es Lichtenegger, andere für das Thema
zu interessieren, ja zu begeistern. D och die G egend w ar arm , so
dass er stets besten Klang zum m öglichst niedrigen Preis zaubern
m usste. D abei w ar u n d ist es ihm jedoch bis heute ein D o rn im
Auge - w om it sich der Kreis schließt -, ordentliche Plattenspieler
aus rein kalkulatorischen G ründen m it Billigabtastern klanglich
abzuw erten, wie es leider im m er noch geschieht.
Als weltweit größter K unde des dänischen Abtasterspe-
zialisten O rtofon kann Lichtenegger beinahe unschlag-
b are P akete m it sein en P latten sp iele rn sc h n ü re n ,
die als „SuperPacks“ bekannt und in allen Pro-Ject-Preis-
klassen anzutreffen sind, w obei in der Regel noch ein
klanglich besseres als das S tandard-Phono-K abel dabei
ist. O b es sich u m einen einfachen M M -A b n eh m er
d er S k andinavier w ie für d en „V o lk splattenspieler“
Elem ental handelt oder um ihr solo bereits 2150 Euro
teures Edel-M C C adenza Black, Teil vom SuperPack
des hochpreisigen X tension 10 Evolution, ist zweitrangig. Jeder
Plattenspieler w ird penibel justiert u n d überprüft - sam t vier-
stündigem P robelauf m it aufgesetztem A rm und nachfolgendem
M ess- u n d H örtest. D a schallt in D auerschleife - m an könnte es
kaum schöner erfinden - „Die M oldau“ über die Flure.
Plattenspieler - trendy in Werbung & Lifestyle
Diesen Aufw and betreiben die Tschechen selbst für ihre günstigs-
ten Geräte. „Die Zusam m enarbeit m it O rtofon ist für uns aus ver-
schiedensten G ründen ein Glücksfall“, berichtet Lichtenegger, der
m it seiner W iener V ertriebsfirm a A udio T uning neben Pro-Ject
noch einen ganzen Korb voll weiterer H iFi-M arken für Ö sterreich
betreut. D enn so hat Pro-Ject nicht n u r Zugriff auf erstklassige
Tonabnehm er, sondern kennt diese aus dem Effeff, so dass etwa der
T onarm des Elem ental, dessen A btaster w ohl n u r im A usnahm e-
fall gegen einen anderen getauscht w ird, in Sachen Steifigkeit und
R esonanzverhalten exakt auf das eingesetzte OM B 5 ausgerichtet
w erden konnte, was den K lang zusätzlich steigert.
A ußerdem profitiert der P lattenspielerhersteller vom großen
K now -how der D änen in Sachen therm oplastischer Elastom ere,
ergo Spezialkunststoffe. Ob es um D äm pfer in G egengew ichten
beziehungsw eise m agnetisch gelagerten Füßen oder als Ring in
Plattentellern geht - Pro-Ject bekom m t präzise abgestim m te
M ischungen für jeden Einsatzpunkt. U nd das bringt ent-
scheidende Vorteile. Je tiefer w ir in die M aterie ein-
dringen und je länger w ir den geschäftigen D am en
über die Schultern blicken, desto deutlicher w ird,
wie kom plex selbst ein weniger aufwendiger Plat-
tenspieler im m er noch ist.
Jeder seiner D reher solle das m usikalische
B ew u sstsein sc h ärfen , b e to n t L ic h ten e g -
ger: „D er P lattenspieler ist n ach w ie vor die
günstigste u n d direkteste A rt, den H ö rer zur
M usik wie zum H obby H iFi zu bringen. Des-
r
halb habe ich dam als hier angesetzt u n d bei kei-
n er anderen P roduktgruppe.“ A ußerdem gäbe es
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